Garten der Sinne



Artikel von:
GartenJohn
veröffentlicht am 26.05.2003 10:57 Uhr

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Wenn es stimmt, dass nicht das Gehirn allein denkt, sondern der ganze Mensch, dann macht es Sinn, dass wir Erdenbewohner mit allen Sinnen unsere Natur ertasten, sehen, hören, riechen und verstehen.

Natürlich ist jedes grüne Refugium (wo auch immer) ein "Garten der Sinne". Und natürlich benötigen wir "lebende" Pflanzen, ungeachtet, ob wir gesund, alt oder erkrankt sind.

Es ist kein Wunder, wenn das "Auge" sich jetzt an den wunderschönen Pfingstrosen oder Iris erfreut. Es ist erholsam, wenn wir bewusst in die Natur lauschen ... einmal ganz Ohr sind für das, was sich da im Grünen so alles tut. Wenn wir quasi das Gras wachsen hören und dabei mit den Fingern zart über die samtige Struktur der wolligen Stachysblätter streichen. Empfinden hat einen tieferen Sinn, denn erst wenn wir etwas fühlen, sehen wir es richtig.

Bild 1

Die Nase schwelgt im Lilien- oder Maiglöckchenduft, sie reagiert auf frisch geschnittenen Rasen - sofort werden Erinnerungen wach. Der duftende Flieder lässt uns von Frühlingserlebnissen träumen. Die Aromen des Gartens sind oft der Schlüssel zur Traumwelt und zur Vergangenheit. Aber erst das Zusammenwirken von Geruchs- und Geschmacksinn befähigt uns zum ganzheitlichen Genuss. Auch die Zunge hat ihr "blumiges" Vergnügen, wenn sie ein frisches Blättchen der noch jungen Zitronenmelisse spürt.

Natur ganz ohne Reize gibt es nicht. Oft wird nur das Auge angesprochen. Andere, fast vergessene oder "unberührte" Sinnerlebnisse ergeben sich zufällig und bleiben oft unentdeckt, weil unsere Wahrnehmung gar nicht darauf eingestellt ist. Dabei spürt jeder sofort, wie die intensivere Begegnung mit Pflanzen nachhaltig entspannt. Bewusstes Fühlen, Riechen, Hören, Schmecken und Sehen schärft nicht nur die Sinne, sondern öffnet auch die Herzen für die Natur. Die Freude am Aufenthalt in blühender, duftender Umgebung verbessert für die meisten Menschen die Lebensqualität. Und wer sich nicht mit Pollen plagt, wird über diese Lebensfreude auch uneingeschränkt positiv berichten können. Es sind die Gräser, deren leises Rascheln den Windhauch erlebbar machen. Es ist das leise, akustische Spiel der transparenten Früchte der Judassilberlinge, das wohltunend entspannt.

Dufterlebnisse lassen sich fast überall im Garten inszenieren, beispielsweise mit rankendem Geißblatt (Lonicera caprifolium, L. heckrottii oder L. brownii) oder mit Rosenhochstämmchen wie 'Duftfestival' oder 'Duftwolke'. Angenehme Aromen entfalten sich auf Sommerblumenbeeten, in denen sich Heliotrop, Duftsteinrich und Ziertabak (Nicotiana sylvestris) entfalten. Viele der Duft- und Aromapflanzen haben Beachtenswertes zu bieten. Etwa der Ananassalbei, der geradezu nach dem fruchtigen Aroma der Blätter süchtig macht, oder die Minz- und Thymiansorten mit immer wieder überraschenden Aromanuancen. Besonders mediterrane Kräuter warten auf ihre Entdeckung, damit das Gartenleben - und nicht nur das - mit vollen Sinnen genossen werden kann.

Zu jedem Garten gehört auch ein Ort der Stille, eine kleine lauschige Ecke. Dieses oft schattige Plätzchen lädt ein, sich auszuruhen und einfach nur zu genießen. Der "Garten der Sinne" wird in diesem Sinne ein Erlebnis sein.
 

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